Endlich! Heimsieg!

Die MTG Wangen feiert ihren ersten Heimsieg in der Regionalliga verdient gegen den TSV Weinsberg. Ein wichtiger Erfolg, nicht nur für den Klassenerhalt.

„Hamstern im Spätherbst“ lautete die Devise von Wangens Trainer Tobias Müller vor der Begegnung in der Handball-Regionalliga mit den jungen Wilden vom TSV Weinsberg. Es hat geklappt. Die MTG Wangen gewann in der Argenhalle mit 29:26 (17:11). Die Erleichterung war groß. „Das war wichtig für den Kopf, zu Hause gewinnen zu können gegen Teams auf Augenhöhe. Jetzt wissen wir es, wir können das mit dem Kader“, sagte Timo Feistle. Eigentlich ist er der Sportliche Leiter der MTG-Männer. Am Samstag sprang er mit Thomas Köhler als Coach am Seitenrand für Müller ein. Der Trainer verfolgte die Partie bei der Pflicht-Fortbildung zur A-Lizenz gespannt am Handy.

Es hat alles funktioniert, was wir uns vorgenommen haben in der Abwehr gegen Alen Hadzimuhamedovic.

Timo Feistle von der MTG Wangen

Vor 600 Zuschauer startete Wangen selbstbewusst und ließ in Hälfte eins keine Zweifel aufkommen. Die Allgäuer wollten diesen Sieg. Mit einer standhaften Abwehrleistung hatten sie das Zepter in der Hand. Das Team von Weinsbergs Trainer Edin Hadzimuhamedovic wehrte sich bis zur 15. Minute (6:7). Durch zwei Zeitstrafen in Folge verloren die Gäste danach den Anschluss und Wangen war nicht mehr zu bremsen. Mit sechs Toren Führung traten sie den Gang in die Kabine an. „Es hat alles funktioniert, was wir uns vorgenommen haben in der Abwehr gegen Alen Hadzimuhamedovic“, lobte Feistle. „Wir machen das aus dem Tempospiel gut und auch vorne. Viel über den Kreis und gute Rückstoßaktionen“, meinte Feistle.

Wangens Lauf setzte sich nach dem Seitenwechsel fort. Mit drei Paraden von Lukas Hölle (35., 36. und 37. Minute) und vier Treffern in Serie durch Leopold Plieninger, zwei von Simon Natterer und Aaron Mayer erhöhte die MTG auf 23:14. Dann riss der Faden. „Wir haben es selber wieder spannend gemacht. Das hätte nicht sein müssen. Das war der Kopf. Wir haben Bälle verworfen und uns dann vielleicht zu sicher gefühlt. Aber es hat gereicht“, sagte Kapitän Robin Straub.

Wir waren nicht gut genug.

Weinsbergs Trainer Edin Hadzimuhamedovic

Trotz des Sechs-Tore-Laufs gelang es Weinsberg nicht mehr, das Spiel noch zu drehen. Bis auf 20:23 kamen die Gäste heran, als Aaron Mayers Treffer zum 24:20 den Bann wieder brach. Trotz der Roten Karte für Leopold Plieninger (54.) verteidigte Wangen seinen Vorsprung bis zur Schlusssirene und feierte den ersten Heimsieg.

„Wir waren nicht gut genug“, bedauerte Trainer Hadzimuhamedovic und gratulierte Wangen zum „absolut verdienten Sieg und der überragenden Stimmung in der Halle“. Sein Sohn Alen musste an seinem 18. Geburtstag zwar eine Niederlage einstecken, war aber wie erwartet als Rückraumspieler mit zehn Toren der beste Torschütze der Partie und nutzte alle sechs Siebenmeter. Aaron Mayer blieb bei drei Siebenmetern souverän, kam auf acht Tore und wurde von Trainer Hadzimuhamedovic zum „Player of the Match“ gewählt.

Zwei Heimspiele haben die Wangener fest im Blick

Es war eine Partie auf Augenhöhe, denn die Parallelen zwischen Wangen und Weinsberg sind groß. Weinsberg erlebte im vergangenen Jahr einen großen Umbruch und kämpft in der Regionalliga ebenfalls mit einem sehr jungen Team. Hadzimuhamedovics Ziel bis Weihnachten gleicht den Ansprüchen Müllers für die Allgäuer: „Wir wollen dieses Jahr schnell lernen und die Klasse halten.“

Die MTG Wangen ist durch den Sieg auf den drittletzten Platz gesprungen. Bis zur Winterpause stehen auf Straubs Liste jetzt noch mindestens zwei Begegnungen, um wichtige Punkte in der Hölle Süd zu „hamstern“. Ein Kandidat ist Saase 3 Leutershausen Handball 2 beim nächsten Heimspiel und der punktlose Tabellenletzte TSG Söflingen Anfang Dezember: „Aus diesen beiden Spielen holen wir auf jeden Fall vier Punkte.“

MTG: Hölle (1 Tor), Jaeschke; Fischer (5), Natterer (3), Pentzlin, Preuschl (1), Schopp (3), Mücke, Dohrn, E. Mayer (2), Straub (1), Gapp, A. Mayer (8, 3 Siebenmeter/3 Tore), Kuhnt (2), Plieninger (3), Kraft.

Bericht: Susanne Backmeister - Schwäbische Zeitung

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