Herren 1: Ein Spiel dauert 60 Minuten

Vorwort:

Es auf Schiedsrichterentscheidungen zu reduzieren oder herunterzubrechen, das ist und wäre nicht unsere Art! Wenn man in den letzten knapp 20 min nur 3 eigene Treffer erzielt, gewinnt man wenige Spiele - hier gilt es anzusetzen bessere Lösungen und Entscheidungen zu finden, und klarer im Kopf zu sein/bleiben! (T. Müller)

Bericht Schwäbische Zeitung - Susanne Backmeister:

Zu Gast beim TSV Blaustein lagen Wangens Handballer lange in Führung - am Ende fehlten auch die Alternativen nach der Disqualifikation von Leopold Plieninger und Stefan Dohrn.

Die Entscheidungen der Schiedsrichter Benedikt Franz und Dennis Wiessmeyer vom TSB Schwäbisch Gmünd fanden am Samstag keine Freunde bei den Handballern der MTG Wangen in der Regionalliga. Im wichtigen Duell gegen den direkten Ligakonkurrenten TSV Blaustein gab es in der Lixsporthalle gleich zwei Rote Karten für Leopold Plieninger (29.) und Stefan Dohrn (50.). „Die Roten Karten haben uns am Ende des Tages einen Strich durch die Rechnung gemacht. Vor allem, weil uns dann die Alternativen im Rückraum gefehlt haben“, so das Fazit des MTG-Trainers Tobias Müller.

Rote Karte trifft MTG hart

Die Disqualifikation vom Leopold Plieninger in der 29. Minute traf die Wangener besonders hart. „Das war sehr ärgerlich, weil Leo richtig gut im Spiel war, sowohl defensiv als auch offensiv. Das hat weh getan. Noch mehr weh getan hat, dass ein noch höherer Vorsprung zur Pause (17:14) drin gewesen wäre“, meinte Müller, der die Meinung der Schiedsrichter nicht teilte: „Mit viel Liebe wären bei beiden Roten Karten eine Zeitstrafe gerechter gewesen.“ Plieninger habe, aus Sicht der Schiedsrichter, einem Gegenspieler ins Gesicht geschlagen, berichtete Müller und hatte eindeutig eine andere Sicht der Dinge: „Die Wahrheit ist, dass der Gegenspieler mit seinem Kopf auf Leos Brust geprallt ist und Leo seine Arme seitlich hatte.“

Nichtsdestotrotz hielt Wangen die Führung nach dem Seitenwechsel konsequent bis zur 43. Minute mit einem Vorsprung von zwei bis drei Toren - bis zur entscheidenden Phase. Beim Spielstand von 24:24 (43.) reagierten beide Trainer mit einer Auszeit. Müller wollte seinen Jungs noch einmal einen Impuls geben und andere Lösungen anbieten, „weil wir bis dahin vier bis fünf Angriffe ohne Tor hatten. Die Chancen hatten wir tatsächlich auch danach, aber konnten sie schlussendlich nicht verwerten.“

Am Ende glücklos

Dann nahm das Verhängnis seinen Verlauf. Es folgte die zweite Rote Karte für Stefan Dohrn. Ein Siebenmeter von Aaron Mayer, der trotz Schmerzen im Knöchel in der Lixsporthalle antrat, traf das Lattenkreuz. Und als ob das noch nicht genug gewesen wäre, krönte eine Zeitstrafe gegen Yannik Schopp die Pechsträhne der Allgäuer. „Über die rege ich mich tatsächlich auf“, so Müller, denn „da hätte der Gegenspieler von Yannik kurz vorher ebenfalls eine 2-Minuten-Strafe bekommen müssen, als er ihn im Gegenstoß am Trikot festhielt. Das war die gleiche Situation, aber da es gab nur einen Freiwurf.“

Schlussendlich war dies der Genickbruch für Wangens Handballer. Müller nahm als letzte Maßnahme den Torhüter raus, um einen sechsten Feldspieler einzusetzen. „Wegen technischer Fehler kriegen wir dann zwei Bälle ins leere Tor“, erklärte Wangens Trainer weiter, der trotz einer dritten Auszeit beim Stand von 25:27 (55.) die Niederlage nicht mehr verhindern konnte. Endstand: 27:30.

Es wird schon zwei Tage dauern, bis der Kopf wieder oben ist.

Tobias Müller. Trainer der MTG Wangen

Es war eine Niederlage, die die Allgäuer insbesondere deshalb schmerzte, weil diese „big points“ gegen den ersten direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt verloren gingen. Trotz lautstarker Unterstützung der Allgäuer Fans in der mit insgesamt 400 Zuschauern besetzten Lixsporthalle war dem Müller-Team anschließend nicht mehr danach, am traditionellen Weinfest der Blausteiner mit den angekündigten „Winzerwecken, leckeren Weinen und Cocktails“ teilzunehmen. Er ist sich sicher, dass „es schon zwei Tage dauern wird, bis der Kopf wieder oben ist. Die Jungs haben Nehmerqualitäten und dementsprechend werden wir nächsten Samstag den Kampf wieder annehmen.“

Für die MTG spielten: Hölle, Jaeschke, Hommel (alle Tor), Fischer (4), Natterer (2), Pentzlin (2), Preuschl (1), Schopp (4), Dohrn, E. Mayer (6), Straub, Gapp, A. Mayer (6, 2 Siebenmeter/1 Tor), Kuhnt, Plieninger (2).

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