Männer 1 holen sich wichtige zwei Punkte
Es ist ein Spiel mit vielen Höhen und Tiefen gewesen. Am Ende behielten Wangens Handballer die Punkte in der Regionalliga in eigener Halle. Das war immens wichtig.
Auf dem Weg zum Klassenerhalt in der Regionalliga Baden-Württemberg haben die Handballer der MTG Wangen am Samstagabend einen großen Schritt gemacht. Fehlerfrei war der Auftritt der Allgäuer nicht - dank zahlreicher Tore von Michel Fischer, Leopold Plieninger und Elia Mayer durften sie letztlich aber jubeln.
Das macht viel mehr Spaß, vor so einer Halle zu spielen, als wenn nur wenige Leute da sind, die es nicht interessiert.
Plochingens Trainer Michael Stettner über die Argenhalle
Vor 600 Zuschauern in der Argenhalle feierte die MTG ihren vierten Heimsieg in diesem Jahr gegen den Tabellenneunten TV Plochingen. Die aufgeheizte Stimmung in der Hölle Süd hinterließ bei Plochingens Trainer Michael Stettner trotz der Niederlage mit 34:36 (18:16) großen Eindruck. „Das macht viel mehr Spaß, vor so einer Halle zu spielen, als wenn nur wenige Leute da sind, die es nicht interessiert. Dann hat so ein Spiel fast Trainingscharakter. So einen Standard zu haben, ist schon enorm.“
Mit nur zehn Feldspielern trat der TV Plochingen in der Argenhalle an und hatte eigentlich nichts mehr zu verlieren. Denn an seiner gefestigten Position im Tabellenmittelfeld wird sich bis zum Saisonende nicht mehr viel ändern. Trotz „Dienst nach Vorschrift“, wie es Stettner nannte, gab es keine Gastgeschenke für Wangen. Über 60 Minuten durften Wangens Fans einige Führungswechsel erleben.
Die Chancenverwertung war so schlecht, dass wir uns selbst totale Probleme gemacht haben.
MTG-Spielmacher Aaron Mayer
Die MTG eröffnete den Reigen bis zur 26. Minute, ehe Plochingens 3:0-Lauf das Spiel drehte und die Hausherren unnötigerweise mit zwei Toren minus den Gang in die Kabine antreten mussten. „In der ersten Halbzeit sind wir mit vier Toren weg, dann gehen wir mit zwei Rückstand in die Halbzeit. Da spielen wir nicht mal schlechter oder anders, sondern werfen einfach auf den Torwart. Die Chancenverwertung war so schlecht, dass wir uns selbst totale Probleme gemacht haben“, sagte Aaron Mayer, der sich trotz einer Platzwunde am Kopf in den Dienst der Mannschaft stellte.
Zurück auf dem Feld egalisierte die MTG das Ergebnis und Plochingen erlebte noch einmal ein kurzes Comeback bis zur 35. Minute, als sich Wangen mit einem 3:0-Lauf durch Aaron Mayer, Michel Fischer und Elias Preuschl wieder ins Spiel brachte. Es blieb bis zur Schlusssirene eine knappe Kiste für die MTG, die sich bis zur 56. Minute mit nur maximal drei Toren absetzten konnte. „Auf beiden Seiten gab es sehr viele Fehlwürfe und technische Fehler und jeder konnte zurückkommen. Aber wir haben es als Mannschaft mit der Halle gut kompensieren können, haben uns gegenseitig aufgebaut und am Ende glaube ich verdient gewonnen“, meinte Elias Preuschl, der vom Klassenerhalt Wangens überzeugt ist.
MTG-Trainer Tobias Müller hatte seine Jungs taktisch gut eingestellt, aber „insbesondere die Rückzugsbewegungen nervten“ ihn in der ersten Hälfte. „Das war in Halbzeit zwei deutlich besser.“
Drei Spiele stehen noch aus
Es waren notwendige Punkte für die MTG Wangen, um weiterhin am sicheren Ufer für den Klassenerhalt zu bleiben. Parallel lieferte am Samstag auch ihr größter Verfolger, der TSV Blaustein (Rang 13), im Heimspiel gegen die HSG Albstadt. Mit nur zwei Punkten und einem Spiel weniger können sie den Allgäuern ihren zwölften Rang streitig machen. Drei Spieltage warten noch auf das Müller-Team.
Wir haben es in der eigenen Hand und das ist gut zu wissen.
MTG-Spieler Elias Preuschl
Kommenden Samstag geht es in den Ortenaukreis zum TV Willstätt (20 Uhr), nach der Osterpause ist am 26. April wieder Busfahren zur TSG Söflingen angesagt, ehe am 3. Mai in der Hölle Süd das große Finale gegen Schlusslicht TuS Schutterwald (20 Uhr) in der Regionalliga steigt.
Der Kurs für den Endspurt ist gesteckt: „Wo wir ansetzen müssen, sind die vielen Schwankungen in unserem Spiel. Das ist Wahnsinn“, meinte Müller, der noch zwei Siege bis zum Saisonende schaffen will. „Wir haben es in der eigenen Hand und das ist gut zu wissen“, erklärte Preuschl und Aaron Mayer will bis Anfang Mai „das Maximale rausholen“.
Für die MTG spielten: Hölle, Hommel (beide Tor); Fischer (6 Tore), Natterer (2), Pentzlin (3), Preuschl (3), Schuster (1), Vonier, E. Mayer (8), Straub (2), Sellschopp (2), A. Mayer (3, 1 Siebenmeter/kein Tor), Kuhnt, Plieninger (6), Gapp.
Bericht: Susanne Backmeister (Schwäbische Zeitung)