MTG Wangen legt Kapitänsduo fest

Aus der SZ von Susanne Backmeister

Foto: Moritz Hübner

Der Handball-Regionalligist hat seine Spielführer bestimmt. Mittlerweile ist auch klar, wie das Auftaktprogramm des Aufsteigers aussieht.

Es waren enorme Bedingungen für beide Mannschaften am Samstagnachmittag in der Wangener Argenhalle. Hitze und intensives Training steckte beiden Teams vom Trainingslager bereits vor Anpfiff um 15 Uhr in den Knochen. Das richtungsweisende Testspiel der Regionalliga-Handballer der MTG Wangen gegen den ehemaligen Drittligisten HT München endete zwar für die Allgäuer mit einer knappen Niederlage mit 22:24 (10:13), aber dennoch war MTG - Trainer Tobias Müller mit der Leistung seiner Spieler einverstanden: „Ich bin über 45 Minuten zufrieden. Dass HT ein großer Gradmesser und starker Gegner ist, war mir bewusst. Wir haben es angenommen, wir haben gefightet und uns nicht hängen lassen“, resümierte Müller nach dem Spiel.

Das Ergebnis war für die befreundeten Trainer Müller und Johannes Borschel von HT München zweitrangig. Ging es doch darum, wie schon am Donnerstag gegen die HSG Dietmannsried/Altusried, möglichst viel durchzuwechseln und Konstellationen zu testen. Allerdings geschah dies bei Müller am Samstag eher unter Druck, um den Anschluss an die dominierenden Münchner nicht zu verlieren: „Ich habe gezwungenermaßen durchgewechselt, weil einfach nichts gegriffen hat. Wir sind gleich einem Rückstand hinterhergelaufen, durch fünf Fehlwürfe in der ersten Viertelstunde. Wir waren für meine Begriffe zu unstrukturiert dahingehend, dass wir unvorbereitete Abschlüsse gewählt haben.“

„Überraschungseffekt“: Sieben-gegen-Sechs-Taktik geht auf

Nach acht Minuten lag HT München mit 4:0 in Führung und erst der erfolgreiche Siebenmeter durch Robin Straub (9.) brachte Wangen ins Spiel. Nach einer Auszeit Müllers gelang es der MTG immerhin auf 4:7 wieder näherzurücken, aber HT gab weiterhin den Ton an und sicherte sich ein sattes Polster mit 12:7 bis zur 26. Minute. Müller zog die Reißleine und ersetzte den Torwart durch einen siebten Feldspieler. Die Taktik ging bis zur Pause mit 10:13 aus Wangens Sicht auf. Yannik Schopp, Max Weber und Leopold Plieninger verringerten den Abstand zu München. Lukas Hölle parierte einmal gut.

Zurück aus der Kabine blieb es erstmal bei der Sieben-gegen-Sechs-Taktik. „Das war auch ein Überraschungseffekt für die andere Mannschaft. Das hat bisher immer gut funktioniert und wir sind dadurch wieder ins Spiel gekommen“, betonte auch Robin Straub, der am Samstag nach seiner verletzungsbedingten Auszeit, wieder zum Kapitän gewählt wurde. Stellvertreter ist Aaron Mayer.

Wir haben wieder mal einen Schritt nach vorne gemacht, auch wenn wir gegen eine bessere Mannschaft verloren haben

Tobias Müller, Trainer der MTG Wangen

Eine Zeitstrafe für Nils Hindelang (36.) beendete das Spiel in Überzahl und die Münchener Gäste erspielten sich bis zur 46. Minute einen 20:13-Vorsprung. Aber die Allgäuer blieben hartnäckig und holten auf. Am Ende erreichte das Müller-Team erneut mit der Sieben-gegen-Sechs-Taktik den Endstand von 22:24. „Es ist klar, woran es lag, dass wir das Spiel verloren haben. Nämlich an den Abschlüssen im Angriff und dementsprechend nicht in der Abwehrleistung“, analysierte Müller und betonte gleichzeitig: „Ich sage trotzdem, wir haben wieder mal einen Schritt nach vorne gemacht, auch wenn wir gegen eine bessere Mannschaft verloren haben.“ Die Hausaufgaben nach fünf Testspielen für die verbleibenden drei Wochen bis zum Saisonstart am 15. September stehen für Wangens Trainer fest. „Jetzt geht es darum, die taktische Abstimmung in Abwehr und im Angriff zu forcieren. Dort auch die Kombinationen von Spielern, die nebeneinander spielen, zu finden, die harmonieren und mehr Struktur und Kopf im Angriffsspiel entwickeln.“

Ein Grund für die Niederlage Wangens war auch die gute Torwartleistung von HT München. Die HT-Keeper Frederik Rübel, David Braun und Constantin Schleßiger unterstützen ihre Mannschaft mit großem Erfolg, den auch ihr Trainer anerkannte: „In diesem Spiel hatten wir meiner Meinung nach einfach die bessere Torwartleistung. Mittlerweile ist es ja inzwischen im Handball wirklich so, dass die Torhüter fast immer spielentscheidend sind“, so Borschel, der mit seinem Team noch den Abend beim Grillen mit der MTG verbrachte, bevor es wieder zurück zu ihrem Trainingslager nach Ottobeuren ging.

Mit HT München ist die Testspielphase in Wangen noch nicht vorbei. Eine Woche vor Saisonauftakt trifft das Müller-Team am 8. September auf Kollegen aus der Regionalliga. Im letzten Testspiel gastieren sie bei der TSG Söflingen, die die letzte Saison auf Platz sechs beendeten. „Das wird auch noch ein echter Gradmesser“, sagte Müller, der guten Mutes ist: „Wir sind auf einem guten Weg und biegen auf die Zielgerade ein.“

Regionalliga-Auftakt gegen den HC Neuenbürg

Übrigens ist mittlerweile klar, wie das Auftaktprogramm der MTG Wangen aussieht. Zum Start haben die Allgäuer ein Heimspiel: Gegner in der Argenhalle ist am 15. September um 17 Uhr der HC Neuenbürg. Die erste Auswärtspartie bestreitet Wangen am Samstag, 21. September, 20 Uhr bei der SG Köndringen/Teningen.

Für die MTG Wangen spielten: Jaeschke, Hölle, Hommel (alle Tor), Plieninger (5 Tore), Aaron Mayer (5, 4 Siebenmeter/3 Tore), Weber (3), Fischer (2), Robin Straub (2, 2/1), E. Mayer (2), Preuschl (1), Kraft (1), Schopp (1), Pentzlin, Hindelang, Dohrn.

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Wangen wird wieder zur Handballhochburg