MTG Wangen reißt Spiel in Schlussviertelstunde herum

Die Württembergliga-Handballer aus dem Allgäu haben ihren 17. Saisonsieg gefeiert. Dabei legten sie nach einer Schwächephase den Schalter wieder um.

Trotz sommerlichen Temperaturen haben die Handballfans der MTG Wangen am Samstagabend den Weg in die Argenhalle gefunden. Sie unterstützten ihre Mannschaft in der ausverkauften Hölle Süd im Württembergliga-Duell gegen den TV Neuhausen/Erms. Vor 600 Zuschauern und damit voller Kulisse siegten Wangener Handballer mit 33:29 (19:14). „Ich bin dankbar, dass die Leute hier bei 25 Grad in der Halle sitzen. Das ist nicht selbstverständlich und macht richtig Spaß“, meinte Sebastian Staudacher, Trainer der MTG Wangen.

Wangen ist eine absolute Bereicherung für die Liga.

Mike Leibssle

Genauso beeindruckt davon war auch Neuhausens Trainer Mike Leibssle: „Wangen ist eine absolute Bereicherung für die Liga. Vielleicht steigen sie auch auf. Es war auf jeden Fall ein tolles Spiel und eine tolle Atmosphäre.“ Die erste Niederlage seiner Mannschaft in diesem Jahr nahm Leibssle sportlich. „Glückwunsch zum verdienten Sieg von Wangen, der ohne Frage verdient war“, sagte er.

Die erste Halbzeit bezeichnete Leibssle als „Fehlstart seiner Mannschaft mit zu vielen technischen Fehlern.“ Wangen dominierte und lag bereits in Minute 14 mit 9:4 in Führung. Ein Fünf-Tore-Vorsprung, der auch zur Pause Bestand hatte (19:14). Ein souveräner Sieg für die MTG Wangen schien vorprogrammiert zu sein. Dem war aber nicht so. Nach dem Seitenwechsel holten die Gäste aus Metzingen auf. In der 41. Minute gelang ihnen der Ausgleich (22:22), vier Minuten später gingen sie sogar in Front (25:24, 45.). „Wir haben einfach mit 15 Prozent weniger Intensität gespielt, sind hinten nicht den letzten Schritt gegangen, um den Mitspielern zu helfen und hatten vorne zu wenig Bewegung. Dafür ist Neuhausen einfach zu stark, als dass man den Vorsprung halten kann“, analysierte MTG-Kreisläufer Michel Fischer.

Publikum trägt MTG-Team zum Sieg

Staudacher bekräftigte, dass die Wangener in dieser Phase das Handballspielen eingestellt hätten. „Wir kamen in eine Statik rein, in der wir alles im Stehen machen, mit zu wenig Bewegung“, sagte der MTG-Coach. Jedoch gelang es Wangen, wie schon so oft in dieser Saison, das Spiel wieder zu drehen. Leopold Plieninger erledigt vom Spiel, aber entspannt durch den Sieg, brachte es auf den Punkt: „Es gibt immer Ups and Downs im Spiel und wenn man sich die letzte Viertelstunde wieder aufputschen kann, dann ist es ja gut.“ Das hatte Wangen in der Tat geschafft und marschierte in den letzten 15 Minuten davon - nicht zuletzt getragen vom Publikum. Staudacher nannte seine Kritik deshalb auch „auf hohem Niveau meckern“. Fischer lobte: „Wir haben es hinbekommen, den Schalter umzulegen, die Halle mitzunehmen und angefeuert von den Fans wieder auf drei, vier Tore wegzugehen und den Vorsprung wieder zu haben.“

Bei 33:29 ertönte die Schlusssirene und der Württembergliga-Aufsteiger feierte seinen 17. Saisonsieg und tanzte verdient im Kreis. „Bei 25:25 zog Wangen wieder weg, auch aufgrund unserer Fehler. Wir haben es dann noch versucht mit Umstellungen in der Abwehr, mit einem siebten Feldspieler, aber Wangen hat es immer gut gelöst und die richtige Antwort gehabt. Deshalb ist es ein verdienter Sieg für Wangen“, meinte Neuhausens Trainer Leibssle.

„Das Spiel haben wir als Mannschaft entschieden und auch wieder rumgerissen. Es war insgesamt eine gute Mannschaftsleistung“, lobte Staudacher sein Team. Es war ein wichtiger Sieg, um den zweiten Platz bis zum Saisonende erfolgreich zu verteidigen. Der enge Vorsprung zum unteren Tabellennachbarn, der SG BBM Bietigheim II, verzeiht keine Fehler. Mit ihrem knappen Sieg beim SV Leonberg/Eltingen (29:28) am Freitagabend kann der Mitaufsteiger den Allgäuern im Kampf um den Relegationsplatz nach wie vor gefährlich werden.

Für die MTG Wangen spielten: Hölle, Jaeschke (beide Tor); A. Mayer (7 Tore, 4 Siebenmeter/4 Tore), Fischer (2), Natterer (4), Weber (3), Schopp (2), Hindelang (1), E. Mayer (1), Mendler

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