MTG Wangen zeigt Killerinstinkt und siegt deutlich
In der Handball-Württembergliga haben die Allgäuer überhaupt nichts anbrennen lassen. Gegen die SF Schwaikheim gewann Wangen mit 42:27.
Es ist am Samstagabend ein klarer Sieg für die Handballer der MTG Wangen gewesen. Vor 600 Zuschauern in der Argenhalle präsentierte sich das Team von MTG-Trainer Sebastian Staudacher in Hochform. Mit 42:27 (19:13) erfüllten sich alle Vorsätze von Staudacher, der den Fokus für die Begegnung gegen die Sportfreunde Schwaikheim vor allem auf die Deckung legte - inklusive Torwartspiel und Umschaltspiel.
Schwaikheims Trainer steht selbst auf dem Feld
„Ich bin echt froh“, lautete das schlichte Fazit Staudachers, der nur lobende Worte für sein Team fand. Wangen überzeugte mit Killerinstinkt bis zum Abpfiff. Diesen Killerinstinkt hatte der Trainer in der Hinrunde immer wieder vermisst. „Es hat endlich geklappt“, meinte auch Rückraumspieler Elia Mayer, zufrieden mit dem Ergebnis.
Schwaikheims neuer Trainer Marco Melo rechnete nicht wirklich mit Punkten in der Hölle Süd: „Dass es schwer wird, war klar. Hier in Wangen sowieso“, bekannte er freimütig, ließ aber nichts unversucht. Zusammen mit Bea Keil war es sein erster Einsatz für die Geckos aus Schwaikheim als Trainerduo im Kampf um den Klassenerhalt. Tabellenzwölfter ist Schwaikheim.
Es war in Ordnung, soll aber nicht zur Regel werden.
SF-Trainer Marco Melo spielte selbst
Beim Spielstand von 12:8 für Wangen (18.) unterstützte Melo sein Team sogar auf dem Feld im Rückraum. „Zwei Rückraumspieler sind verletzt und dann war es die einzige Alternative, dass ich mit einsteige. Es war in Ordnung, soll aber nicht zur Regel werden“, meinte Melo, der erst seit zwei Wochen mit den Geckos trainiert.
Starke Leistung von Mika Jaeschke im Tor
Mit drei Toren unterstützte er seine Mannschaft bis zur Pause, konnte aber nicht verhindern, dass Wangen zur Halbzeit den Vorsprung auf 19:13 ausbaute. Wangen dominierte die Begegnung. Die starke Abwehrleistung und Mika Jaeschke im Tor machten es Schwaikheim schwer. Allein zehn Paraden Jaeschkes in der ersten Hälfte vereitelten eine Aufholjagd der Geckos schon im Ansatz.
Nach dem Seitenwechsel ersetzte Melo den Torhüter im Angriff mit einem zusätzlichen Feldspieler. Die Sieben-gegen-Sechs-Taktik ging für Schwaikheim aber nicht auf. „Wir haben sieben oder acht Treffer ins leere Tor gemacht“, bestätigte Staudacher. Während Schwaikheim in den letzten 20 Minuten keine Lösungen mehr fand, blieben die Allgäuer konzentriert und erhöhten das Ergebnis auf 42:27.
Dennoch bleibt Melo optimistisch: „Bis zur 40. Minute war ich eigentlich zufrieden mit uns. Dann haben wir den Faden verloren, machen zu viele Fehler, lassen Chancen liegen und laufen nicht zurück. Dafür ist Wangen einfach zu stark“, bedauerte er.
Keinen Fehlwurf bei den Siebenmetern
Staudacher freute sich dagegen: „So stelle ich es mir vor, dass wir ein Spiel so zu Ende bringen und nicht mehr nachlassen.“ Seine Mannschaft feierte ihren Sieg, bester Torschütze war wieder mal Tim Geyer mit zwölf Treffern, der auch alle fünf Siebenmeter verwandelte. Auch der verletzte Elias Preuschl ließ es sich nicht nehmen, sein Team auf der Bank zu unterstützen.
Dass er Lust darauf hat, gibt uns einfach Sicherheit.
Elia Mayer über den künftigen Trainer Müller
Nach der überraschenden Ankündigung von Staudachers Rücktritt als Trainer zum Ende der Saison ist wieder Ruhe beim Tabellenzweiten der Württembergliga eingekehrt. Die Nachfolge mit Tobias Müller steht fest. Elia Mayer, der mit Tim Geyer und Nils Hindelang im Mannschaftsrat sitzt, bestätigte dies: „Von uns gab es gar nichts gegen die Entscheidung, sondern alle waren total positiv. Dass er Lust darauf hat, gibt uns einfach Sicherheit. Jetzt können wir uns auf die Saison konzentrieren und sie zu Ende spielen.“
Einstimmung beim Eishockey in Lindau
Ihren zukünftigen Trainer kennt die Mannschaft bereits - der amtierende Geschäftsführer der MTG Wangen war auch beim Ausflug zum Eishockey nach Lindau am Freitag dabei. Sie besuchten das Spiel der Islanders gegen den ECDC Memmingen, dass Lindau nach furiosem Schlussdrittel mit 7:6 gewann.
Party war nach dem Spiel bei der MTG aber nicht angesagt, schließlich stand die Begegnung gegen Schwaikheim bevor. „Da sind wir schon so vernünftig und sagen, wir verschieben die Party auf einen Tag später, wenn wir es uns verdient haben“, sagte Elia Mayer. „Wir sind genug fokussiert, dass wir uns nicht ablenken lassen.“
Der Teamgeist bei der MTG Wangen ist groß und wird für die letzten neun Spieltage bis Anfang Mai für so manchen Gegner noch ein schweres Brett sein.
Württembergliga: MTG Wangen - SF Schwaikheim 42:27 (19:13). - MTG: Hölle, Jaeschke; Geyer (12/5), Weber (7), Dohrn (5), Hindelang (4), E. Mayer (4), Schopp (3), Plieninger (3), A. Mayer (2), Natterer (1), Mendler (1), Fischer, Preuschl.