MTG Wangen: „Saft und Kraftlos“ beim Jahresabschluss
Wir gewinnen souverän im Topspiel mit 30:25!“, postete der TSV Wolfschlugen nach dem Sieg gegen die MTG Wangen am Samstagabend in der Handball-Württembergliga. „Es war wie verhext“, meinte Wangens Trainer Sebastian Staudacher und fügte hinzu: „Es war nicht unser bestes Handballspiel. Es wäre schon etwas drin gewesen.“ In der Tabelle ist die MTG auf Platz drei abgerutscht. Neuer Zweiter hinter Tabellenführer HSG Albstadt ist die SG BBM Bietigheim II, die am Samstag beim TV Weilstetten mit 34:24 siegte.
Trotz eines guten Starts in der Sporthalle beim Sportzentrum in Wolfschlugen verloren die Wangener nach der Führung in der achten Minute laut Staudacher „den Fokus auf das Spiel“. Er präzisierte: „Wir haben uns vor allem im Angriff sehr schwergetan und waren dann nicht mehr so überzeugend.“ Selbst in der zweiminütigen Unterzahl - Jan Philipp Terbeck musste in der 13. Minute für zwei Minuten raus - war Wolfschlugen zweimal erfolgreich. Beide Treffer markierte Philip Toth, somit stand es nach 14 Minuten 8:5. Zur Pause führten die dominanten Gastgeber mit 13:9.
Die MTG muss Gegner zum Schluss ziehen lassen
Nach dem Seitenwechsel überzeugten die Allgäuer mit drei Treffern in Serie und minimierten so den Abstand auf 12:14. Auch weil Wolfschlugen durch zwei Zeitstrafen in doppelter Unterzahl agieren musste. Vor 300 Zuschauern lief es in dieser Phase beim TSV nicht rund. Patrick Kohl vergab in der 35. Minute einen Siebenmeter. Stefan Dohrn verkürzte auf 13:14 (36.), und wenig später glich Michel Fischer aus (14:14, 37.). Tim Geyer brachte die MTG dann sogar in Front (41.). Es schien eine richtig spannende Schlussphase zu werden, schließlich bewegten sich beide Teams bis zur 52. Minute auf Augenhöhe (22:22). Allerdings hatten die Allgäuer dem TSV in der Schlussphase nur noch wenig entgegenzusetzen, sodass die MTG am Ende mit einer 25:30-Niederlage heimfuhr. „Es war alles so ein bisschen saft- und kraftlos“, bilanzierte Staudacher. „Wir haben es nicht geschafft, unser Spiel so durchzubringen, wie wir es normalerweise machen.“ Jetzt gilt es, Wunden zu lecken und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen.
Die Pleite in Wolfschlugen will Wangens Trainer nicht an den verletzungsbedingten Ausfällen festmachen. Obwohl neben Simon Natterer und Elias Preuschl auch noch Elia Mayer verletzt ausfiel. Mayer zog sich beim Abschlusstraining einen Muskelfaserriss zu und war in Wolfschlugen ohne Einsatz auf der Bank dabei. „Es wäre trotzdem etwas drin gewesen“, insistierte Staudacher und baut auf die notwendige fünfwöchige Pause bis zum Start der Rückrunde. „Es war ein anstrengendes Jahr, in dem wir auf einem sehr hohen Level spielen mussten. Egal, ob es um die Aufstiegs- oder Hinrunde ging. Da ist es vom Kopf her ganz gut, dass die Pause eine Entlastung bringt.“
Auch Zeit, um eine Lösung für den verletzten Rechtsaußen Preuschl zu finden, der sich wohl doch einer Operation an der Schulter unterziehen wird und für die nächsten acht Monate ausfallen wird. Die gute Nachricht auf seiner Position ist, dass Natterer nach seiner Verletzung am Knie im neuen Jahr wieder in das Training einsteigt.
Voll im Soll
Die Halbzeit in der Württembergliga ist auch ein guter Moment für ein Fazit in der neuen Liga. „Mit Platz drei sind wir völlig im Soll. Wir haben viel richtig gemacht dieses Jahr und daran gilt es 2024 anzuknüpfen“, meinte Staudacher. Am wichtigsten sei für ihn die vorhandene handballerische Entwicklung. „Die Mannschaft ist noch jung und muss noch viel lernen“, so der MTG-Trainer.
Immerhin zehn Tage ohne Handball warten zwischen Weihnachten und Neujahr auf die MTG Wangen. Davor und danach wird allerdings weiter trainiert, bevor sich das Karussell am Sonntag, 21. Januar, mit einem Gastspiel beim TSV Schmiden weiterdreht.
Für die MTG Wangen spielten: Hölle, Geyer (5 Tore, 3 Siebenmeter/1 Tor), Fischer (2), Weber (2), Mücke, Dohrn (4), Schopp (1), Hindelang (4), Jaeschke, E. Mayer, Mendler (1), A. Mayer (3, 2/1), Plieninger (3), Kraft.