Das Hinspielergebnis lässt alles offen

Es war rappelvoll in der Argenhalle und eng ging es auch auf dem Feld zu. Der TuS Steißlingen besiegte die heimische MTG Wangen knapp. Die Entscheidung fällt am Sonntag.

Die Argenhalle ist am Donnerstagabend aus allen Nähten geplatzt. Zum Relegationsspiel der MTG Wangen gegen den TuS Steißlingen kamen 800 Zuschauer. Sie sollten ein Spektakel sehen, der Vizemeister der Württembergliga und der Meister der Südbadenliga schenkten sich nichts. Am Ende verlor die MTG knapp mit 27:18 (13:14). Ein Ergebnis, das für das Rückspiel alles offen lässt. Wer in die Baden-Württemberg Oberliga (BWOL) aufsteigen wird, entscheidet sich am Sonntag um 16.30 Uhr im Sportpark Mindlestal in Steißlingen.

Handballerisch haben wir ganz viel liegen gelassen. Wir hatten viele Fehlwürfe, haben vorne viele Fehler gemacht und lassen uns vom Gegner den Schneid abkaufen.

Aaron Mayer

Das Spiel lief nicht ganz nach dem Geschmack der Gastgeber. „Handballerisch haben wir ganz viel liegen gelassen. Wir hatten viele Fehlwürfe, haben vorne viele Fehler gemacht und lassen uns vom Gegner den Schneid abkaufen“, kritisierte MTG-Kapitän Aaron Mayer. Lautstark von den eigenen Fans angefeuert war Steißlingen in beiden Hälften die überlegene Mannschaft und hatte neben einer starken Abwehr auch einen gut aufgelegten Torwart (Leon Sieck). Dennoch kämpfte sich Wangen jeweils nach einem Vier-Tore-Rückstand zurück ins Spiel - Kapitän Mayer war mit dem Einsatz komplett einverstanden. Nachdem der Südbadenliga-Meister in Halbzeit eins mit 12:8 (23.) in Front lag, ging die MTG bis zur Pause mit 13:14 wieder auf Tuchfühlung.

Nach dem Seitenwechsel folgte das gleiche Szenario. Beim Rückstand von 18:22 (46.) gelang es den Allgäuern sogar, auszugleichen: 25:25 (56.) und 26:26 (57.). Doch Steißlingens Treffer von Niklas Ruß und Fabian Zeller machten die Hoffnung auf einen Sieg der Allgäuer in den letzten Minuten der Partie zunichte. Felix Mendlers Tor minimierte zum Abschluss die Niederlage auf 27:28 - möglicherweise wird das noch sehr wichtig.

„Steißlingen war ein bisschen reifer. Sie haben in den entscheidenden Momenten mehr daraus gemacht, als wir“, sagte MTG-Trainer Sebastian Staudacher und lobte gleichzeitig die „überragende Deckung“ seiner Spieler. Gästetrainer Dominik Garcia wähnt sich und seine Mannen aber noch nicht als Gewinner. „Wir mussten schon alles in die Waagschale reinwerfen, um hier wirklich mit einem Tor als Sieger vom Platz zu gehen. Ich muss aber auch sagen, dass das eine Tor nichts oder wenig wert ist. Sollte schlussendlich Wangen bei uns mit zwei Toren gewinnen, dann war´s das“, meinte Garcia.

Die Spannung vor dem entscheidenden Relegationsrückspiel ist enorm. „Ein Tor ist nichts. Es sind zwei Mannschaften, die verdient vorne sind und verdient die Relegation spielen. Jetzt gilt es Mund abwischen und am Sonntag mit neuem Mut nach Steißlingen zu fahren“, sagte Staudacher.

Unterschiedliche Vorbereitung auf das Rückspiel

Beide Teams haben jetzt zwei Tage Zeit, sich auf die finale Begegnung vorzubereiten. Am Freitag steht bei beiden Mannschaften die Analyse des Hinspiels an, gepaart mit Regeneration. Für Samstag hat Garcia noch eine Trainingseinheit angesetzt. Staudacher verzichtet darauf: „Sie sollen den Kopf frei kriegen und möglichst nicht an Handball denken. Das wird uns nicht besser oder schlechter machen.“

Der Kampfgeist Wangens ist geweckt: „Wir haben jetzt mit einem Tor verloren, klar! Ärgerlich, aber das ist eine total gute Ausgangslage für das Rückspiel. Jetzt müssen wir auswärts halt mit zwei Toren gewinnen. Ich bin guter Dinge, dass wir am Sonntag jubeln“, meinte Kapitän Mayer selbstbewusst.

Für die MTG Wangen spielten: Hölle, Jaeschke (beide Tor); A. Mayer (7 Tore, 5 Siebenmeter/5 Tore), Geyer (7), Weber (5), Schopp (2), Hindelang (2), E. Mayer (2), Natterer (1), Mendler (1), Fischer, Mücke, Kraft

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