Ein Warnschuss zum richtigen Zeitpunkt

Die Handballer der MTG Wangen wollen unter die hohe Niederlage vom Samstag in der Regionalliga bei der Reserve des TV Bittenfeld einen Haken machen und nach vorne blicken.

Es war am Samstag nicht der Tag der Handballer der MTG Wangen. Die klare Niederlage in der vierten Liga gegen den TV Bittenfeld II mit 16:29 (6:14) zeichnete sich nicht nur frühzeitig ab, sondern war für Wangens Coach Tobias Müller „vollkommen in Ordnung, auch in der Höhe“, weil seine Spieler „in allen Belangen einen Tick zu wenig und einen Tick zu langsam waren“.

Erstes Wangener Tor nach sechs Minuten

Bittenfeld war auf die Allgäuer eingestellt und setzte die Gäste trotz Ausfällen im eigenen Stammkader von Beginn an unter Druck. Erst nach sechs Minuten fiel der erste Treffer für Wangen durch Yannik Schopp zum 1:3. „Wir haben in der ersten Halbzeit eigentlich einen ordentlichen Job in der Abwehr gemacht, aber was wir vorne geliefert haben, an technischen Fehlern, an Fehlpässen, an Fangfehlern, an Fehlwürfen, das war zu wenig für Samstag und für diese Liga“, resümierte Müller und konnte wenig Positives mitnehmen, außer dass es „ein Warnschuss zum richtigen Zeitpunkt gegen einen Gegner war, gegen den wir nicht gewinnen müssen“.

Bittenfeld verzieh nichts. Im Gegenteil. Junge Spieler rückten im breiten Kader auf, auch für Bittenfelds Fabian Lucas, der nach dem Aufwärmen die Segel strich. „Man hatte bei jedem Einzelnen das Gefühl, dass er dem Trainer zeigen wollte, ich bin hier richtig und gehöre hierhin. Sie waren richtig gallig und wollten entsprechend abliefern“, berichtete Müller, der nach den ersten 20 Minuten auch noch den Ausfall von Aaron Mayer aufgrund von Schulterproblemen hinnehmen musste.

Von Minute zu Minute hat die Überzeugung nachgelassen.

MTG-Trainer Tobias Müller

„Es war von Minute eins an nicht die Performance und der Auftritt der MTG, wie man sie in Heimspielen kennt“, bekannte Müller und das Verhängnis nahm seinen Lauf, „von Minute zu Minute hat dann auch die Überzeugung nachgelassen.“

Nach dem Rückstand von acht Toren zur Pause rief Wangen das Ziel aus, die Niederlage wenigstens einstellig zu halten. Vergeblich. Aber es gab trotz des Abwärtstrends auch Positives. „Robin (Straub) hatte eine einwandfreie Quote in Hälfte zwei“, lobte Müller. „Respekt, dass er in der Phase den Kopf noch oben gehalten hat.“ Genauso auch Max Weber, der vier seiner fünf Treffer in den letzten 30 Minuten erzielte. „In Summe hat er sich in der zweiten Halbzeit am meisten gegen die Höhe der Niederlage gestemmt. Er hat gekämpft, geackert und gerackert“, so Wangens Trainer.

Trotzreaktion soll folgen

Seine Anerkennung fand auch Leopold Plieninger, der „eine sensationelle Abwehr gespielt hat und vorne einfach drei-, viermal Pech mit Latte und Pfosten im Angriff hatte.“ Zwar hätte das die Niederlage nicht verhindert, aber auch Elia Mayer wurde von Wangens Trainer gewürdigt, weil er „besonders in der Abwehr wieder richtig, richtig stark gearbeitet hat“.

Es war still im Bus nach der 16:29-Klatsche auf der langen Rückfahrt, aber dann kam laut Trainer „eher eine Trotzreaktion“. Der Wille, im Training noch härter zu arbeiten, damit der nächste Erfolg möglich ist, machte sich breit. „Das war vielleicht zum richtigen Zeitpunkt ein Hallo-Wach-Effekt und tut für die Zukunft weniger weh, als wenn wir wieder gut gespielt und knapp verloren hätten“, hoffte Müller.

(…)

Für die MTG spielten: Hölle, Jaeschke (beide Tor), Fischer, Natterer, Pentzlin, Weber (5 Tore), Preuschl, Schopp (1), Mücke (2), E. Mayer (2), Straub (3), A. Mayer, Kuhnt, Plieninger (2), Gapp (1).

Bericht: Susanne Backmeister (Schwäbische Zeitung)

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