Herren 1 mit neuerlicher Niederlage

Schwächephase in Halbzeit 1 kostet möglichen Erfolg!

Im Aufsteigerduell gegen die HSG Albstadt gelingt es Wangens Handballern nicht, das Spiel in Hälfte zwei zu drehen. Zu groß war die Hypothek aus Hälfte eins.

Die HSG Albstadt war am Samstag im Aufsteigerduell in der Regionalliga doch ein zu starkes Brett für die Handballer der MTG Wangen. Die Mischung aus erfahrenen Spielern, wie den Thomann-Zwillingen, und jungen Spielern bei der HSG verzieh der MTG nichts und die Gäste ließen sich auch durch nichts aus der Ruhe bringen. Mit einem satten Rückstand von 14:20 musste die MTG den Gang in die Kabine antreten. Aber es war noch nichts entschieden - in einer starken zweiten Hälfte kämpfte sich Wangen in den letzten zehn Minuten wieder auf zwei Tore heran - doch am Ende reichte es nicht. Albstadt feierte einen 33:30-Sieg, und Wangen musste die nächste bittere Pille schlucken.

Wangen bricht nach Führung ein

Das Konzept von Albstadts neuem Trainer Andreas Wendel ging auf: „Der Matchplan war, cool zu bleiben, sich von der Halle nicht anstecken zu lassen und die Angriffe geduldig zu Ende zu spielen. Das hat auch gut geklappt.“ Vor der großen Kulisse von 600 Zuschauern startete die MTG etwas holprig in die Partie, profitierte dann aber von Leopold Plieningers Lauf, der Wangen mit drei Toren in Folge ins Spiel brachte. Das Team von Trainer Tobias Müller kämpfte auf Augenhöhe und führte in der 18. Minute sogar mit 12:10 gegen die Albstädter - doch dann kam der Einbruch.

In Unterzahl, durch zwei Zeitstrafen gegen Stefan Dohrn und Fabian Pentzlin, ersetzte Müller Keeper Mika Jaeschke durch einen zusätzlichen Feldspieler, und Albstadt nutzte die Situation mit gleich drei einfachen Treffern in Wangens leeres Tor. „In der ersten Halbzeit verlieren wir das Spiel, weil wir zu viele Fehler machen in Unterzahl“, sagte Müller, der in Hälfte zwei aber gut mit der Performance seines Teams leben konnte. „Die Jungs haben richtig, richtig stark gespielt in der zweiten Halbzeit. Es war meiner Meinung nach die stärkste, die wir hatten. Aber dann haben wir auch noch Pech. Das ist das, was es am Ende der Tage auch bitter macht.“

Wir hatten ein bisschen zu viel Pech mit Pfosten und Latte.

Aaron Mayer, MTG Wangen

Über weite Strecken hielt Albstadt die Gastgeber nach dem Seitenwechsel auf Distanz, aber Wangen kämpfte sich zurück und verkürzte den Abstand bis zur 53. Minute auf zwei Tore. Als noch vier Minuten auf der Uhr standen, brachte Yannik Schopps Treffer zum 29:31  Wangen wieder in Albstadts Nähe, und Dohrn gelang der nächste Anschlusstreffer (57.) zum 30:32. „Wir haben uns nicht aufgegeben in der zweiten Halbzeit. Wir haben gesagt, unser Ziel ist es, es noch mal engzumachen und auf zwei, drei Tore heranzukommen. Das haben wir auch geschafft. Dann hatten wir ein bisschen zu viel Pech mit Pfosten und Latte. Dann kommt so ein Ergebnis halt zustande“, so Aaron Mayer, der seit zwei Wochen mit einem Innenbandriss trotz Schmerzen auf dem Feld steht.

Es war eine bittere Niederlage und es fiel den Allgäuern hinterher nicht leicht, das Spiel zu bewerten. Fabian Pentzlin meinte: „Auf der einen Seite sind es zwei Punkte, die man nicht mitnimmt. Auf der anderen Seite war es eine gute, geschlossene Teamleistung. Darauf müssen wir einfach aufbauen und weitermachen.“

Konstante Qualität der Gäste und eigenes Pech

Am Ende war die Hypothek aus Hälfte eins zu hoch und die Qualität der Gäste zu konstant, um das Spiel noch drehen zu können. HSG-Trainer Wendel freute sich entsprechend: „Ich bin stolz auf die Mannschaft. Das war für uns ein besonderes Duell gegen den Mitaufsteiger. Wir wussten, wenn wir hier nicht gewinnen, wann dann? Dann wird es schwer. Die haben noch mal alles reingeworfen, auch emotional.“

„Wir haben es nicht geschafft, Albstadt in Schwierigkeiten zu bringen. Man muss auch ehrlich sagen: Albstadt ist, von den einzelnen Spielern her, eine abgezockte Truppe“, resümierte der MTG-Coach, stellte aber auch klar: „Wie oft wir Pfosten oder Latte getroffen haben, das ist abartig. Das ist dann auch keine Frage der Qualität, sondern einfach nur Pech.“

Für die MTG spielten: Jaeschke (1 Tor), Hommel, Hölle (alle Tor); Fischer (1 Tor), Natterer (2), Pentzlin (4), Preuschl, Schopp (3), Mücke, Dohrn (2), E. Mayer (3), Straub (1), Gapp (1), A. Mayer (5, 5 Siebenmeter/drei Tore), Kuhnt (1), Plieninger (6).

Bericht: Susanne Backmeister (Schwäbische Zeitung)

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