Herren 1 verlieren trotz steigender Leistungskurve deutlich…

Nach einer sehr guten ersten Halbzeit haben Wangens Handballer das Spiel gegen die Reserve des Bundesligisten TV Bittenfeld noch verloren. Es gab viele krankheitsbedingte Ausfälle.

Manuel Kuhnt und seine Mitspieler stemmten sich mit viel Einsatz gegen die neuerliche Niederlage (Fotos: Sascha Riethbaum)

„Mutig“ wollte das Team von MTG-Trainer Tobias Müller am Samstagabend in die Partie der Handball-Regionalliga gegen den TV Bittenfeld II starten. Das ist den Wangenern definitiv gelungen, aber wieder gaben die Allgäuer das Spiel in Hälfte zwei aus der Hand. Mit 29:38 (17:18) blieb es am dritten Spieltag beim gleichen Szenario wie in den vergangenen Spielen gegen den HC Neuenbürg und die SG Köndringen/Teningen.

Der Stand von 17:18 versprach zur Pause noch alles, dabei hatte die MTG Wangen nach einer starken Leistung bis zur 28. Minute noch geführt. Nach der 2:0-Führung der Gäste riss Wangen mit einem Vier-Tore-Lauf das Spiel an sich. Aaron Mayer, Nils Hindelang, Robin Straub und wieder Nils Hindelang brachten Wangen zum ersten Mal in der Regionalliga in Führung. Die Stimmung mit 450 Zuschauern in der Hölle Süd brodelte.

Diesen Lauf versuchte Bittenfelds Trainer Alexander Heib mit einer frühen Auszeit zu stoppen. Aber Wangen blieb dran, legte immer wieder vor und ließ sich auch nicht durch die Aufholjagd Bittenfelds beeindrucken. Bis zur 19. Minute gelang es den Gästen, insgesamt viermal wieder auf Tuchfühlung zu gehen, aber Wangen behielt das Zepter in der Hand. Der erste Siebenmeter von Aaron Mayer verhalf der MTG zu einer soliden 17:14-Führung (28.). Auch dank der „Sieben gegen Sechs“-Taktik, die Müller zum Einsatz brachte. Danach legte sich der Schalter um. Bis zum Gang in die Kabine schmolz Wangens Vorsprung.

„Wir schmeißen es drei Minuten vor der Halbzeit selber weg. Da leiten wir die Niederlage ein. Es reicht einfach nicht. Dann fehlen uns die Alternativen durch Krankheitsausfälle, wir decken nicht mehr konsequent und nehmen die Fehler vom Angriff mit in die Abwehr und ziehen uns selber runter in Halbzeit zwei, anstatt daran zu glauben“, analysierte ein sichtlich frustrierter Müller, dem an Ende wieder „die Überzeugung fehlte“. Aber eben auch schlagkräftige Alternativen auf der Bank.

Wichtige Spieler mit Erfahrung fehlten am Samstag im MTG-Kader. Auf den Außenpositionen mussten Yannik Schopp und Elias Preuschl wegen Grippe kurzfristig absagen. Max Weber fehlte nach seiner Knöchelverletzung aus dem Spiel gegen Neuenbürg. Johannes Kraft fällt aus gesundheitlichen Gründen langfristig aus und Torwart Mika Jaeschke pausiert wegen seines geklammerten Schienbeins.

Keine leichte Situation für den Aufsteiger angesichts des enorm anspruchsvollen Auftaktprogramms. Die dritte Niederlage in Folge steckte auch Leopold Plieninger nicht so leicht weg: „Wir spielen in den ersten 25 Minuten den besten Handball in der Saison. Haben geführt und hatten alles in der eigenen Hand und dann fangen wir an, Bälle wegzuschmeißen.“ Eine Erklärung fiel ihm sichtlich schwer, aber „gerade in der zweiten Halbzeit wird die Luft halt dünn durch die Ausfälle. Das hat man gemerkt. Wir waren irgendwann platt und unkonzentriert und haben viel zu viele technische Fehler gemacht. Das bestraft jede Mannschaft in dieser Liga konsequent.“

Bittenfeld verzieh in der Tat nichts. Nachdem Trainer Heib die Pause nutzte, „um an der Defensive zu schrauben“, bahnte sich die Niederlage in den letzten 30 Minuten fast schablonenartig zur vergangenen Woche gegen Köndringen/Teningen an. Wenigstens sorgte Aaron Mayer in der Schlusssekunde noch dafür, dass die Niederlage nicht zweistellig ausfiel.

Partystimmung kam in Wangen nach dem zweiten Heimspiel also wieder nicht auf. Aber die Situation in dieser Saison ist auch eine ganz andere als in den letzten beiden erfolgsverwöhnten Jahren. „Nochmal: Wir reden davon, dass wir gegen den Abstieg spielen. Wir haben in den ersten drei Spielen Mannschaften gehabt, wo ich jede Wette mache, dass sie am Ende in den Top Fünf stehen“, sagte Müller. „Die Art und Weise macht mich traurig, weil die Jungs mehr verdient haben, aber am Ende ist es auch eine Qualitätsfrage in der Breite.“

Für die MTG spielten: Hölle (1 Tor), Hommel (beide Tor); A. Mayer (5 Tore, 3 Siebenmeter/2 Tore), Plieninger (4), E. Mayer (4), Straub (4), Hindelang (4), Fischer (2), Mücke (2), Kuhnt (1), Dohrn (1), Gapp (1), S. Natterer, Pentzlin, A. Natterer.

Bericht: Susanne Backmeister - Schwäbische Zeitung

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