MTG Wangen dreht das Spiel spät und siegt doch noch

Wie eng es in der Württembergliga zugeht, zeigte sich am Samstag in der Hölle Süd. Vor voller Kulisse von 600 Zuschauern gab es ein extrem spannendes Spieler der Handballer der MTG Wangen gegen die SG Lauterstein. Nach dem 35:34-Sieg der Gastgeber musste sich MTG-Trainer Sebastian Staudacher mit beiden Händen an den Kopf fassen. „Ich finde, Lauterstein hätte den Sieg verdient gehabt. Sie haben es kämpferisch super gemacht“, sagte er.

Staudacher bemängelte, dass seine Mannschaft über 60 Minuten nicht die Qualität zeigte, die sie eigentlich hat: „Wir haben in der Deckung keinen Zugriff bekommen und waren zu passiv. Wir finden einfach nicht die richtige Einstellung zum Handballspiel, vor allem zu Hause.“

Die letzten Minuten der Partie hatten es in sich

Elia Mayer ahnte trotz des Siegs, dass seinem Trainer immer noch der Killerinstinkt des Teams fehlte: „Wir sind wieder mal extrem stark aus der Kabine gekommen, aber dass wir nicht einfach sagen, wenn wir mit vier weg sind, okay jetzt gehen wir einfach mit sechs, sieben, acht weg und entscheiden das Spiel frühzeitig. Daran müssen wir noch arbeiten.“

In der Tat hatten es die letzten vier Minuten in einem hart umkämpften Spiel gegen den Vorletzten in der Tabelle in sich. Nachdem die Wangener gut in die zweite Hälfte starteten und sich einen 21:17-Vorsprung erarbeitet hatten, hatte die SG knappe vier Minuten vor Abpfiff das Spiel gedreht (33:30). MTG-Kapitän Aaron Mayer verkürzte auf 31:33 und Lukas Hölles Parade verhinderte ein weiteres Tor der Gäste. Es keimte Hoffnung auf, als SG-Spieler Oliver Allmendinger eine Zwei-Minuten-Strafe kassierte und Wangen den ersten Siebenmeter in der Begegnung bekam. Aber das Lautersteiner Bollwerk im Tor, Dennis Weiland, hielt den Wurf von Tim Geyer.

Siegtreffer sechs Sekunden vor Schluss

Wangens Kampfgeist war dennoch geweckt. Elias Preuschls und Aaron Mayers glichen zum 33:33, wenige Sekunden vor dem Ende nahm SG-Trainer Andreas Frey eine Auszeit. Doch die Wangener kamen noch einmal an den Ball und Felix Mendler traf sechs Sekunden vor dem Ende zum 34:33. Die MTG bleibt damit in der Württembergliga ungeschlagen. „Wir haben es noch gepackt“, sagte Linksaußenspieler Mendler, der danach von Emotionen überwältigt war. Von einem verdienten Sieg wollte aber keiner sprechen, zu groß war die Kritik am eigenen Auftritt. Vor allem in der ersten Halbzeit, in der Wangen 16 Gegentore hinnehmen musste. „Was uns stark macht ist, dass wir immer daran glauben und die Siegermentalität haben, auch wenn es schlecht läuft“, meinte Elia Mayer. „Wir müssen mehr als zufrieden sein über die zwei Punkte.“ Trotz der Kritik hielt auch Staudacher seiner Mannschaft zugute, dass sie vor allem in den letzten fünf Minuten „bis zum Schluss an einen Sieg geglaubt haben“ und gönnte ihnen die Siegesfeier, bevor es nächste Woche an die Aufarbeitung im Training geht.

Einen starken Auftritt in der Württembergliga hatte Axel Natterer aus der zweiten Mannschaft der MTG in der ersten Halbzeit. Er sprang für den beruflich verhinderten Yannik Schopp als Linksaußen ein und warf zwei Tore.

Die zweite Mannschaft der SG fährt mit einem Sieg nach Hause

„In der Hölle Süd muss man erst mal bestehen“, meinte SG-Trainer Frey, der gerne zumindest einen Punkt mitgenommen hätte. Zurecht war er stolz auf die Leistung seiner junge Mannschaft und verbuchte die letzten Gegentore unter dem Stichwort „fehlende Erfahrung“, die sein Team nach dem Umbruch im Kader noch sammeln muss. Ein Trostpflaster für die Gäste auf der Heimfahrt war sicher der Sieg der Reserve der SG Lauterstein gegen die MTG Wangen II in der Landesliga. In einem ebenfalls engen Spiel siegten sie mit 32:31 (12:15) und feuerten ihre Kollegen der ersten Mannschaft am Abend lautstark an.

MTG: Jaeschke, Hölle; Fischer, S. Natterer (3), Weber (5), Preuschl (1), A. Natterer (2), Hindelang (2), E. Mayer (1), Mendler (8), Geyer (5), A. Mayer (5), Plieninger (1), Kraft (1)

Von Susanne Backmeister aus der Schwäbischen Zeitung (Foto: Sascha Riethbaum)

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