DKMS-Knochenmarkspende

Elia Mayer, einer unserer langjährigen Spieler der Herren 1, hat im April 2024 Knochenmark gespendet. Wir möchten euch mit seinem Erfahrungsbericht aufzeigen, wie schnell und einfach ihr selber helfen könnt.

Lasst euch registrieren! Vielleicht seid auch ihr ein passender Spender für jemanden.

Hier der Bericht von Elia:

“Der Anfang war glaube ich 2018. Damals habe ich mich mit dem Registrierungsset bei der DKMS als Spender registriert. Ich dachte mir dabei noch gar nicht so viel, außer dass es ja auf jeden Fall nicht schaden kann – vielleicht braucht ja irgendwann mal jemand meine Hilfe. Dann sind so die Jahre vergangen und ich dachte gar nicht mehr groß dran.

Bis zum 14.02.2024 – es war ein ganz normaler Mittwoch, als ich kurz nach der Mittagspause bei der Arbeit einen Anruf von einer Nummer aus Tübingen bekam. Ich dachte mir nichts dabei und wollte entspannt nach dem Arbeiten dann zurückrufen. Kurz darauf folgte eine Mail von der DKMS mit Betreff: „Ihre Bereitschaft zur Lebensspende“ gefolgt von den ersten Zeilen „…Sie kommen möglicherweise als Stammzellspender für eine an Blutkrebs erkrankte Person infrage. Bitte melden Sie sich schnellstmöglich…“. Sofort habe ich die Arbeit zur Seite gelegt und zurückgerufen.

Am Telefon wurde ich dann aufgeklärt, so wie in der Mail bereits beschrieben, und wurde nochmals gefragt, ob nach wie vor die Bereitschaft einer Spende besteht. Dieser sagte ich selbstverständlich zu. 

Wenige Tage später erhielt ich ein Paket der DKMS und musste weitere Blutproben bei meiner Hausärztin abnehmen lassen. Diese habe ich direkt wieder zurückgesendet. Laut den Infos am Telefon sei es nicht unüblich, dass es bis zu 12 Wochen dauern kann, bis eine Rückmeldung aus dem Labor vorliegt. Somit war erst mal warten angesagt. 

Zu meiner Überraschung erfolgte diese Rückmeldung schon am 04.03.2024 per Mail, also nicht mal 2 Wochen nach der Einsendung meiner Blutproben. In dem Schreiben per E-Mail hieß es, dass ich grundsätzlich als Stammzellspender in Frage komme und mich bis zum 02.06.2024 als Spender für „meinen“ Patienten zur Verfügung stellen soll. Bereits am 08.03.2024 folgte der nächste Anruf der DKMS – es wird ernst. Nach Rücksprache wurde zum einen festgelegt, welche Kliniken in Frage kommen würden und ich erhielt die Info, dass die Spende als Knochenmarkentnahme stattfinden muss (das ist nur bei 10% der Spender:innen der Fall). Da diese Art der Spende einen Eingriff mit Vollnarkose erfordert wurde ich nochmals gefragt, ob ich es machen will, was ich wiederum bejaht habe.

Am 12.03.2024 habe ich dann die fixen Termine bekommen:

Klinikum Nürnberg: Voruntersuchung am 27.03.2024, Stammzellspende am 24.04.2024 

Am Tag der Voruntersuchung bin ich dann mit dem Auto nach Nürnberg gefahren. Dort wurde ich freundlich empfangen und es wurde nochmals Blut abgenommen, ein Ruhe-EKG gemacht, meine Organe per Ultraschall gecheckt und ich erhielt ein Aufklärungsgespräch vom Narkosearzt. Am 03.04.2024 wurde mir per E-Mail mitgeteilt, dass alles in Ordnung war und die Stammzellspende wie geplant durchgeführt werden kann.

Am 23.04.2024 bin ich dann, zusammen mit Carina, wieder per Zug nach Nürnberg gefahren. Bei der Station angemeldet durfte ich dann nochmals bis abends in die Stadt. Den Abend und die Nacht verbrachte ich jedoch im Krankenhaus, Carina im Hotel. 

Der Tag der Spende (24.04.2024) begann um 7:00 Uhr in der Früh. Noch ein letztes Mal den Blutdruck gecheckt wurde ich im Krankenbett durch das halbe Krankenhaus in den OP gefahren. Es erfolgte die Entnahme unter Vollnarkose, welche an sich nur ca. 20-30 min dauerte. Dort wurden mir ca. 1200 ml Knochenmarkblut aus dem Beckenknochen entnommen. Nach kurzem Aufenthalt im Aufwachraum wurde ich auch schon wieder auf das Zimmer gebracht.

Hier war ich noch den gesamten Tag unter Beobachtung (vom wirklich überaus freundlichen Personal), falls Nebenwirkungen auftreten. Mittags kam dann noch der behandelnde Oberarzt der mir mitgeteilt hat, dass alles bestens Verlaufen ist und die Stammzellen bereits unterwegs zum Patienten sind. 

Am nächsten Tag wurde ich am Vormittag nach der Abschluss-Untersuchung entlassen und wir sind wieder mit dem Zug heimgefahren.

Am 29.04.2024 erhielt ich einen weiteren Anruf von der DKMS. Hier wurde nach meinem Gesundheitszustand gefragt und ich erhielt die Eckdaten von meinem Stammzell-Empfänger: männlich, zwischen 13 – 19 Jahren, aus Ungarn. Somit konnte ich mir ein grobes Bild von meinem „genetischen Zwilling“ machen. Zusätzlich kam noch die Info, dass ich nach 3 Monaten, 1 Jahr und 2 Jahren weitere Gesundheitsupdates erhalten werde. 

Ich kann Abschließend nur jedem/jeder ans Herz legen, der/die noch nicht registriert ist, dies auf jeden Fall zu tun. Es kostet nichts, tut nicht weh – aber kann Leben retten! Der Aufwand bis zur Spende, als auch die Spende selbst und danach sind absolut zu erbringen. Auch der Schmerz war absolut zu ertragen, da der Stolz, geholfen zu haben in diesem Moment (zumindest war es bei mir so) viel größer ist. 

Man darf nie vergessen, dass man nicht nur dem Patienten, sondern auch seinem ganzen familiären Umfeld neuen Glauben schenkt. Und im Idealfall dem Empfänger ein ganzes Leben ermöglicht.

Abschließend sollte auch der DKMS ein großes Lob ausgesprochen werden. Super organisiert von Anfang bis Ende, tolle Aufklärung und Begleitung über die gesamte Dauer, auch Nachsorge wird betrieben. Ebenfalls wurden sämtliche Kosten übernommen, einschließlich den Hotelkosten von Carina (Begleitperson).”



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„Die letzten Jahre waren sehr kräftezehrend“

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Nach der Feier geht es an einen geheimen Ort