MTG legt sich souveränen Sieg unter den Weihnachtsbaum
Die MTG Wangen hat das letzte Spiel des Jahres in der Handball-Regionalliga gegen den Tabellenfünften verdient gewonnen. Die Zuversicht auf den Klassenerhalt ist groß.
Es ist am Samstag in allen Facetten ein gelungenes Finale der Regionalliga-Hinrunde gegen den TV Willstätt gewesen. Die Stimmung in der Argenhalle vor 485 Zuschauern war enorm und die Handballer der MTG Wangen wurden gebührend gefeiert nach ihrem klaren 29:20 (16:11)-Sieg gegen den Tabellenfünften.
Es war in allen Belangen unser bestes Spiel in dieser Saison.
MTG-Spielmacher Aaron Mayer
„Es war in allen Belangen unser bestes Spiel in dieser Saison“, meinte Spielmacher Aaron Mayer und freute sich, dass die Mannschaft „einen Gegner aus dem oberen Tabellenbereich so deutlich bezwingen konnte“. Die geschlossene Teamleistung der Allgäuer über 60 Minuten stellte Willstätt vor eine große Aufgabe. „Mich hat das Ergebnis nicht überrascht. Die Wangener Mannschaft ist bekannt, dass sie eine wahnsinnige Körperlichkeit hat und ich wusste, wenn wir nicht dagegenhalten können, wird es so, wie es war“, meinte Willstätt Trainer Rudi Fritsch. Mit dem fünften Platz seines Teams ist Fritsch einverstanden, die verlorenen Punkte in der Argenhalle bedauerte er allerdings.
Die gegnerischen Topspieler hat Wangen gut im Griff
Die Mannschaft von MTG-Trainer Tobias Müller glänzte und trotzte Willstätts Waffen mit ihrem überragenden Keeper Maxime Duchêne, gegen den sich Wangens Torhüter Mika Jaeschke nicht verstecken musste. Auch Rechtsaußen Illia Hreblev und die „Maschine im Kreis“, wie Müller ihn nannte, Bernado De Almeida Gomes, hatte die MTG gut im Griff. Willstätt fand dagegen keine Lösung gegen die geschlossene Teamleistung der Allgäuer.
Ab der zwölften Minute baute die MTG Wangen kontinuierlich ihren Vorsprung aus. Nach dem 16:11-Vorsprung zur Pause versuchte Willstätts Trainer, das Blatt mit einer dichten Deckung von Aaron Mayer noch zu wenden. Vergeblich. Müller antwortete mit dem siebten Feldspieler und Willstätt gab die Taktik auf. Als es 26:18 (53.) stand, kassierte Willstätt gleich zwei Zeitstrafen für Joffrey Bonnemberger, damit war die Partie entschieden.
Wir haben alles abgerufen, was wir vorbereitet haben. Da muss ich meinen Hut ziehen.
MTG-Trainer Tobias Müller
„Wie unsere Jungs verteidigt haben, sie haben das Herz auf dem Platz gelassen. Wir haben alles abgerufen, was wir vorbereitet haben. Da muss ich meinen Hut ziehen“, lobte Müller und blickte zuversichtlich auf die Rückrunde. Zuversichtlich auch, weil der Stachel der jüngsten Niederlage bei TuS Schutterwald bei allen im Vorfeld noch tief saß. Aaron Mayer bezeichnete den Sieg deshalb als „Balsam für die Seele. Nach so einer Niederlage hat man schon einige Fragezeichen. Es war auf mehreren Ebenen ein schöner Sieg. So können wir jetzt in die Weihnachtspause gehen.“
Es wird eine kurze Pause, denn bereits am 2. Januar startet der Trainingsbetrieb für die Vorbereitung auf den Start der Rückrunde beim HC Neuenbürg (11. Januar).
„Im Vorfeld hat niemand gedacht, dass wir so gut mitspielen können in der Liga. Wir haben gemerkt, dass wir mithalten können, wenn wir 100 Prozent geben. Der Klassenerhalt ist möglich“, sagte Kreisläufer Michel Fischer. Das Ziel von Trainer Müller hat sich erfüllt. Vier Punkte sollten es bis Weihnachten noch sein. Nur die verlorenen Punkte gegen den TSV Blaustein und TuS Schutterwald ärgern den MTG-Trainer. „Ich bin mit der Punkteausbeute generell zufrieden. Wir müssen aber in der Rückrunde nochmal eine Schippe drauflegen“, meinte er und war „mega zufrieden“ mit dem Lerneffekt seiner Jungs. „Da werden wir in der Rückrunde noch sehr viel Spaß haben.“
In diesen Momenten wird uns schmerzlich bewusst, wie wichtig Zusammenhalt, Mitgefühl und Solidarität sind.
Manuel Schupp zum Attentat in Magdeburg
Die MTG Wangen zelebrierte am Samstag nicht nur das Finale der Hinrunde. Manuel Schupp fand vor Anpfiff bewegende Worte zum Attentat in Magdeburg: „Der Sport, der uns sonst verbindet, Freude schenkt und für Zusammenhalt steht, tritt angesichts solcher Geschehnisse in den Hintergrund. In diesen Momenten wird uns schmerzlich bewusst, wie wichtig Zusammenhalt, Mitgefühl und Solidarität sind – Werte, die sowohl im Sport als auch in der Gesellschaft unverzichtbar sind.“
Der besonders illuminierte Einzug Wangens in die Argenhalle in Begleitung der Handball-Kinder sorgte schon vor dem Spiel zusätzlich für Gänsehaut.
MTG Wangen: Jaeschke, Hölle, Hommel; Fischer (3 Tore), Weber (2), Preuschl (1), Schopp (4), Hindelang (4), Mücke (2), E. Mayer (3), Straub (2, 2 Siebenmeter/2 Tore), A. Mayer (4, 4/3), Kuhnt (1), Plieninger (3), Gapp.
Bericht: Susanne Backmeister - Schwäbische Zeitung