Zwei unterschiedliche Hälften im Fuchsbau
Nach einer starken ersten Halbzeit verlieren Wangens Handballer am Samstag in der Regionalliga knapp gegen den HC Neuenbürg. Am Ende fehlt das Quäntchen Glück zum Sieg.
Die letzten Minuten am Samstag in der Stadthalle Neuenbürg waren nichts für schwache Nerven. Zum Auftakt der Rückrunde in der vierten Liga gelang es den Handballern der MTG Wangen nicht, sich gegen den HC Neuenbürg durchzusetzen. Nach dem 32:34 (16:16) blieben die zwei Punkte in Neuenbürg. „Ich kann viel aus dem Spiel mitnehmen“, sagte MTG-Trainer Tobias Müller nach dem Rückrundenauftakt. „Unter anderem die Tatsache, dass wir gegen so einen Gegner mithalten können - auf der anderen Seite ist es ärgerlich, weil ein oder zwei Punkte drin gewesen wären.“
MTG verliert Plieninger kurz vor der Halbzeit
Vor 200 Zuschauern gab Wangen ab der siebten Minute in Neuenbürg den Ton an und zwang die Gastgeber zu einer Aufholjagd. Mitte der ersten Hälfte führten die Allgäuer mit vier Toren (9:5), „dank der wahnsinnig starken Abwehr“, so Müller, der aber auch bemängelte, dass „zu viele freie Bälle in Hälfte eins liegen gelassen wurden. Wir sind über ein sehr hohes Tempo ans Limit gegangen“, meinte er und bedauerte den Ausfall von Leopold Plieninger kurz vor der Pause. Nach einem Schlag auf den Kehlkopf war für ihn ein Einsatz in Hälfte zwei nicht mehr möglich. „Leo ist eine absolut wichtige Stütze in der Abwehrarbeit. Wenn er raus ist, verlieren wir merklich an Qualität.“ Yannik Schopp musste schon im Vorfeld krankheitsbedingt passen und war am Samstag nicht dabei. Laut Trainer „ein wichtiger Faktor, der zusätzlich in der Abwehr gefehlt hat“.
Nach dem Remis zum Seitenwechsel vertauschten sich die Rollen. Jetzt hatten die Foxes die Nase vorne und erarbeiteten sich bis zur Mitte von Hälfte zwei ebenfalls einen Vorsprung von vier Toren. Wangen kämpfte, und ein Unentschieden schien am Ende in Reichweite. Wie hart umkämpft die Begegnung war, belegen gleich zwei Rote Karten. Zuerst traf es Neuenbürgs Tim Faeser (55.), danach Michel Fischer (58.). Beide Strafen waren nach einem Schlag ins Gesicht völlig gerechtfertigt für Wangens Trainer.
Als nur noch knapp drei Minuten auf der Uhr standen, warf Lasse Keller nach einer Zeitstrafe für Marius Mücke den Siebenmeter für Neuenbürg gegen die Latte und Max Weber brachte mit seinem Treffer die MTG wieder in Reichweite. 34 Sekunden vor der Schlusssirene stand es 32:33 aus Wangener Sicht. Neuenbürgs Trainer Vedran Dozic nahm eine Auszeit und Wangen fehlte am Ende Fortune. „Elia Mayer hatte zwölf Sekunden vor Schluss noch den Finger am Ball und hätte ihn fast abgefangen. Dann hätten wir noch eine Chance gehabt“, berichtete Müller. Sein Fazit: „Es hat nicht sollen sein.“
Eine Niederlage auf Augenhöhe
Summa summarum war es ein Duell auf Augenhöhe gegen den Achtplatzierten. Trotz der Niederlage bleibt die MTG Wangen nach dem 16. Spieltag auf Platz zwölf. Wangens Trainer hadert, obwohl sein ausgelobtes Ziel erreicht wurde. Es sollte ein besseres Ergebnis als in der Hinrunde werden. Beim Saisonauftakt kassierte die MTG zu Hause eine eindeutige 20:29-Niederlage gegen den HC Neuenbürg. „Nennen wir es Minimalziel“, formulierte Wangens Coach: „Wir sind dahin gefahren, um zu gewinnen. Der Sieg war absolut möglich. Ich kann der Mannschaft kämpferisch nichts absprechen, deshalb ist es sehr ärgerlich. Es wären zwei Punkte drin gewesen, auch aus der Kategorie Aha-Effekt für die Konkurrenz.“
Für die MTG Wangen spielten: Jaeschke, Hölle, Hommel (im Tor); Fischer (5 Tore), Pentzlin, Weber (5), Preuschl (7), Maier (1), Mücke (1), E. Mayer (2), Straub (2), Kuhnt, A. Mayer (8, 2 Siebenmeter/1 Tor), Kuhnt, Plieninger (1).
Bericht:
Susanne Backmeister - Schwäbische Zeitung